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Was sind Kunststoffplatten und wie werden sie hergestellt?

12.04.2023 , 08:06 Uhr

Kunststoffplatten sind flache Platten oder Tafeln, die aus verschiedenen Kunststoffarten hergestellt werden können. Sie werden unter anderem als Baumaterialien, Verkleidungen, Schilder oder Verpackungsmaterialien verwendet.
Es gibt unterschiedliche Verfahren, um Kunststoffplatten herzustellen. Dies ist abhängig von der Art des Kunststoffs, der gewünschten Eigenschaften der Platte sowie sein vorgesehener Anwendungsbereich.

Die allgemeinen Schritte um Kunststoffplatten herzustellen:

  • Das Rohmaterial wird zunächst ausgewählt und vorbereitet. Dies kann aus Granulat, Pulver oder Flüssigkeiten bestehen.
  • Das Material wird in eine Maschine gegeben, die den Kunststoff durch Schmelzen in eine flüssige Form bringt. Der Kunststoff muss hierbei auf eine bestimmte Temperatur erhitzt werden
  • Das geschmolzene Material wird durch eine Formdüse gepresst und in eine flache Platte geformt. Dies wird als Extrusion bezeichnet und ist die häufigste Herstellungsmethode.
  • Die Kunststoffplatte wird durch ein Kühlband geführt, um sie schnell abzukühlen und zu härten. Anschließend kann die Platte in die gewünschte Größe und Form geschnitten werden
  • Je nach Anwendung kann die Kunststoffplatte einer Oberflächenbehandlung unterzogen werden. Dies geschieht durch Polieren, Schleifen oder Bedrucken.
Kunststoffplatten können auch durch Verfahren wie das Spritzgießen oder Thermoformen hergestellt werden.

Spritzgießen

Beim Spritzgießen wird der Kunststoff in Form von Granulat oder Pulver in eine Spritzgießmaschine gefüllt. Das Material wird erhitzt und unter hohem Druck in die gewünschte Form gepresst. Nachdem der Kunststoff abgekühlt und erstarrt ist, wird das gewünschte Teil aus der Form genommen. Das Spritzgießen ist ein häufig verwendetes Verfahren zur Massenproduktion von Kunststoffteilen mit hoher Präzision und Wiederholbarkeit.

Thermoformen

Beim Thermoformen werden Kunststoffteile, die Thermoplasten, aus flachen Platten hergestellt. Das Verfahren beginnt mit der Erhitzung der Platte, bis sie weich und formbar ist. Die Platte wird über eine Form gezogen oder gedrückt, um sie in die erforderliche Form zu bringen. Die Form kann entweder eine Vertiefung oder ein Bereich in einer Form sein. Danach wird die Form abgekühlt und erstarrt. Und kann dann von der Form entfernt werden. Das Verfahren wird häufig verwendet, um große und flache Teile herzustellen, wie unter anderem Verpackungen, Gehäuse, Abdeckungen und Displays. Es ist ein relativ schnelles und kostengünstiges Verfahren im Vergleich zum Spritzgießen.

Kunststoffarten

Kunststoffe werden in drei Arten bzw. Gruppierungen unterschieden. Diese drei Kunststoffarten nennen sich Duroplast, Thermoplast und Elastomeren.

Duroplast

Zu den Duroplast zählen harte Kunststoffe wie Phenolharz, Epoxidharz, Melaminharz und Polyesterharz. Der Duroplast ist ein Kunststoff, der durch eine chemische Reaktion zwischen Harzen und Härtern hergestellt wird. Die Duroplasten behalten auch bei hohen Temperaturen und unter Druck ihre Form bei. Nach dem Aushärten verändern sie ihre Form nicht. Duroplaste sind aufgrund ihrer Härte und Festigkeit sehr robust gegenüber Abnutzung und Verformung. Sie sind auch beständig gegenüber chemischen Substanzen und Feuchtigkeit. Sie bleiben hohen Temperaturen stabil und schmelzen oder erweichen nicht. Sie werden oft in der Elektroindustrie, im Maschinenbau und im Fahrzeugbau eingesetzt, um beispielsweise für Gehäuse von elektronischen Geräten, Schalttafeln, Verkleidungen oder als Verbundwerkstoffe in der Luftfahrt und im Automobilbau eingesetzt zu werden.

Thermoplast

Zu der Gruppierung Thermoplast zählen Kunststoffe, die sich bei der Erhitzung verformen lassen und nach dem Abkühlen ihre Form beibehalten. Ein erneutes oder mehreres Erhitzen des Materials ist jederzeit möglich. Ebenso können Farben und verschiedene Texturen bei der Herstellung hinzugefügt werden. Zersetzt sich das Material, dann muss das Material neu hergestellt werden. Zu den häufigsten verwendeten Thermoplasten zählen: Polyethylen, kurz PE Polypropylen, kurz PP Polyvinylchlorid, kurz PVC Polystyrol, kurz PS Polymethylmethacrylat, kurz PMMA oder auch bekannt unter dem Namen Acryl oder Plexiglas Polycarbonat, kurz PC Polyamid, kurz PA Polyethylenterephthalat, kurz PET Die Kunststoffe zeichnen sich durch eine gute Verarbeitbarkeit, hohe Festigkeit, hohe Steifigkeit und eine gute chemische Beständigkeit aus. Die Thermoplasten sind sehr flexibel und können leicht verformt werden, ohne zu brechen. Sie sind besonders gut geeignet für Anwendungen, bei denen eine hohe Elastizität und Flexibilität gefordert sind. Sie können durch Extrusion, Spritzguss oder Blasform in eine Vielzahl von geometrischen Formen gebracht werden. Thermoplasten haben eine niedrige Schmelztemperatur. Das bedeutet, dass sie beim Erhitzen weich werden und schmelzen. Dadurch können sie leicht in eine neue Form gebracht und recycelt werden. Dies macht das Material zu einem umweltfreundlichen Produkt und lässt sich so mehrfach neu verwenden. Die Thermoplasten lassen sich gegenüber anderen Kunststoffen oft kostengünstiger herstellen. Ebenso besitzen sie eine geringere Dichte, was sie so zu einem hervorragenden Material in der Herstellung von Leichtbau Komponenten macht. Thermoplasten finden ihre Anwendung in vielen verschiedenen Bereichen wieder wie unter anderem Verpackungsindustrie, Automobilindustrie, Medizintechnik, Elektroindustrie und Bauindustrie.

Elastomere

Zu den Elastomeren zählen alle elastischen bzw weichen Kunststoffe wie unter anderem Styrol-Butadien-Kautschuk, kurz SBR Polyurethan-Elastomer, kurz PU Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk, kurz EPDM Polychloropren, kurz CR Acrylnitril-Butadien-Kautschuk, kurz NBR Silikon Fluorkautschuk, kurz FKM Elastomere sind Polymere, die aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung eine hohe Dehnbarkeit und Rückstellkraft aufweisen können. Mit der Rückstellkraft ist gemeint, dass der Kunststoff unter Belastung verschoben oder verformt werden kann und anschließend in seine Ursprungsform zurückkehren kann. Elastomere sind sehr flexibel und können sich an verschiedene Formen und Oberflächen anpassen. Sie besitzen eine hohe Beständigkeit gegenüber Abnutzung und Rissbildung. Die Elastomere finden ihr Anwendungsgebiet unter anderem als Dichtungen, Schläuche, Gummibänder, Reifen, elektronische und medizinische Geräte. Kunststoffplatten können aus verschiedenen Kunststoffen hergestellt werden. Jeder Kunststofftyp hat seine eigenen besonderen Eigenschaften, die sich zwischen Festigkeit, Steifigkeit, Härte, Transparenz, Hitzebeständigkeit, chemischer Beständigkeit und Flexibilität unterscheiden können. Kunststoffplatten sind in verschiedenen Größen, Dicken und Farben erhältlich und können auf unterschiedlicher Weise bearbeitet werden, wie unter anderem schneiden, bohren, fräsen oder biegen. Aufgrund ihrer Vielseitigkeit und Haltbarkeit sind Kunststoffplatten ein beliebtes Material in vielen Branchen. Zum Beispiel von der Bauindustrie über die Werbe- und Verpackungsindustrie bis hin zur Elektronikindustrie. In der Bauindustrie werden Kunststoffplatten als Baumaterialien wie Wände, Dächer, Fassadenverkleidungen, Wintergärten, Gewächshäuser, Fenster und Türen verwendet.
Auch der Kunststoffplatten Zuschnitt ist sehr gefragt in der Bauindustrie.





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